Besichtigung der Ausstellung „Ideologie und Terror“ in der Wewelsburg

Am vergangenen Wochenende besuchte der Grüne Ortsverband Rietberg gemeinsam mit weiteren interessierten Gästen die Ausstellung „Ideologie und Terror der SS“ in der Wewelsburg. Dieser geschichtsträchtige Ort diente während der Zeit des Nationalsozialismus als ideologisches Zentrum der SS. Die Ausstellung beleuchtet die finstere Rolle der SS und thematisiert die nationalsozialistische Ideologie, die millionenfaches Leid und Tod brachte.

In der Nähe der Wewelsburg befand sich das KZ Niederhagen, das 1941 aus einem Außenlager des KZ Sachsenhausen entstand. Dort waren rund 3.900 Häftlinge gefangen, darunter Zeugen Jehovas, politische Häftlinge, Roma, Homosexuelle und Juden. Fast ein Drittel der Insassen überlebte die Haft nicht; 1.285 Häftlinge starben an Hunger, Kälte, Krankheiten und Misshandlungen.

„Die Ausstellung in der Wewelsburg ist eine Mahnung, wie menschenverachtende Ideologien zu schrecklichen Taten führen können. Gedenkstätten sind unverzichtbar, um die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und Lehren für die Gegenwart zu ziehen“, betonte die Ortsverbandsvorsitzende Rabea Beckert. „Es ist entscheidend, dass wir uns immer wieder mit der Geschichte auseinandersetzen, um die demokratischen Werte unserer Gesellschaft zu schützen und zu bewahren.“

Während des Rundgangs durch die Wewelsburg wurden die Teilnehmenden von Sachverständigen der Gedenkstätte begleitet, die ihnen die historischen Hintergründe und die ideologische Bedeutung der Burg für die SS erklärten. Die Verbindungen zwischen nationalsozialistischer Ideologie und dem Terror wurden eindrucksvoll vermittelt.

Der Besuch bot auch Anlass, über die Relevanz solcher Erinnerungsorte in der heutigen Zeit zu reflektieren. In einer Welt, in der nationalistische und rechtsextremistische Tendenzen wieder zunehmen, ist es wichtiger denn je, die Geschichte als Grundlage für einen kritischen gesellschaftlichen Diskurs zu nutzen. Die Wewelsburg und die im Kreis Gütersloh befindliche Gedenkstätte Stalag 326 mahnen eindringlich vor den Gefahren von Ausgrenzung, Rassismus und Extremismus.

„Es ist notwendig, diese Orte aktiv zu erhalten. Dafür werden wir uns auch künftig als Partei auf allen Ebenen einsetzen“, berichtet Gabi Siepen (Fraktionsvorsitzende Rietberg), die im letzten Jahr den Austausch und die Besichtigung der Gedenkstätte Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock organisierte.

Im Anschluss an die Besichtigung nutzten die Teilnehmenden auf der Rückfahrt die Gelegenheit, um über weitere Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu diskutieren. Der Ortsverband plant, auch in Zukunft ähnliche Exkursionen und Veranstaltungen zu organisieren, um das historische Bewusstsein zu fördern.